GIGA Focus Afrika

Mühseliger Aufbau: Frieden und Sicherheit in der AU

Nummer 10 | 2008 | ISSN: 1862-3603


  • Die Transformation der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) zur Afrikanischen Union (AU) seit dem Jahr 2000 hat einen weit reichenden und tief greifenden Prozess der Institutionalisierung neuer Politikansätze ausgelöst. Dadurch werden möglicherweise die zwischenstaatlichen Beziehungen auf dem Kontinent und die Interaktionen Afrikas mit der übrigen Welt nachhaltig verändert. Dies zeigt sich besonders in der neuen Friedens- und Sicherheitsarchitektur. Der Vorsitzende der AU-Kommission hat sie jüngst als "besten Sicherheitsmechanismus" gelobt.

    Analyse

    • Schwächen weist die AU nach wie vor beim Management und bei der Finanzkontrolle auf; dies wirkt sich auch auf den Bereich Frieden und Sicherheit aus.

    • Gleichzeitig untergraben die mangelhafte Zahlungsmoral vieler Mitgliedsstaaten und die anhaltende finanzielle Abhängigkeit von den Gebern die viel zitierten Ansprüche auf ownership.

    • Logistisch, operativ und politisch ist die AU von der Mehrzahl der gewaltsamen Konflikte in Afrika noch überfordert (z. B. Somalia, Sudan), aber kleinere Operationen gelingen durchaus (z. B. Komoren).

    • Die Politik der AU mit der der regionalen Wirtschaftsgemeinschaften in Einklang zu bringen, stellt eine ebenso große Herausforderung dar, wie die zivile Komponente der neuen Friedens- und Sicherheitsarchitektur zu stärken.

    • Die geplante Funktionsfähigkeit der neuen Friedens- und Sicherheitsarchitektur wird sich über das politische Zeitziel 2010 hinaus verzögern.


    Fußnoten



      Wie man diesen Artikel zitiert

      Ulf Engel (2008), Mühseliger Aufbau: Frieden und Sicherheit in der AU, GIGA Focus Afrika, 10, Hamburg: German Institute for Global and Area Studies (GIGA), http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-274632


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      Ulf Engel

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